Religionen im Kontext globaler Zivilgesellschaft
Das Institut für Sozialstrategie sieht Religionen als prägenden Einfluss auf die Weltdeutung und das Lebensgefühl der meisten Menschen weltweit. Es erkennt die Unterschiedlichkeit der Religionen und der mit ihnen verbundenen Lebensformen auch dort an, wo Religionen Wahrheits- und Geltungsansprüche formulieren, die in Konflikt mit zeitgenössischen Strömungen geraten können. Aus dem Interesse für ein gelingendes globales Zusammenleben spricht sich das Institut für die Suche nach Formen eines friedlichen Dialogs zwischen Religionen in einem demokratischen Kontext aus.
Für Deutschland fordert das Institut die Einrichtung eines gemeinsamen Rats der Religionen. Ziel einer solchen Einrichtung ist die Beratung aktueller religionspolitischer Fragen von der Burka bis zum Schächten, von der Sonntagsruhe bis zum Kirchensteuereinzug durch den Staat. Wenn Religionsvertreter gemeinsam beraten, welche Freiheiten sie in einem demokratischen Staat fordern und welche Spielregeln im Interesse aller beachtet werden sollten, dann kann ein solcher Rat der Religionen ein wesentlicher Partner der Gesetzgebung werden und zum Zusammenleben einer religiös pluralistischen Gesellschaft beitragen.
Da in vielen Ländern sowohl Anhänger „großer“ Religionen wie religiöse Minderheiten leben, empfiehlt das Institut für Sozialstrategie die Ergänzung des Rats der Religionen durch einen „Rat der religiösen Minderheiten“ auch dann, wenn es für solche Minderheiten nur in bestimmten, für alle wesentlichen Fällen möglich sein wird, zu einer gemeinsamen Position zu gelangen.
Darüber hinaus steht das Institut für Sozialstrategie für universelle Religionsfreiheit. Es fordert daher die Aufhebung der Diskriminierung religiöser Minderheiten in mehrheitlich islamisch, christlich oder anderweitig religiös geprägten Ländern. Diese Forderung umfasst z.B. das Recht von Muslimen auf ihre eigene religiöse Praxis in Deutschland und Europa ebenso wie das Recht von Christen, ihren Glauben in mehrheitlich muslimischen Ländern offen und diskriminierungsfrei zu leben.
Anprechpartner
Thomas de Nocker
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